Mangelware Baumaterial – wie Sie als Bauträger betroffen sind

Ob Heimwerkende, Bauträger oder Gartenbesitzer, ob aus München, Ottobrunn oder anderen Teilen des Landes: Niemand kommt aktuell um die Tatsache herum, dass Baustoffe zur Mangelware werden. Holz wird nahezu wie Gold gehandelt, selbst Farbe wird stellenweise knapp, weil es nicht genug Metall für die Eimer gibt. Wir von Cortile Bavaria, dem Bauträger in München, geben Ihnen einen kurzen Einblick in die Gründe für den Mangel der wichtigen Baumaterialien, welche Bereiche darunter leiden und welche Perspektiven die Zukunft bietet.

Für welche Baustoffe und Produktionsbereiche herrscht Mangel?

Seit dem vierten Quartal 2020 sind die Preise und Lieferzeiten für die folgenden Materialien erheblich gestiegen:

  • Holz (Preissteigerungen über 30 %)
  • Dämmstoffe (Preissteigerungen über 40 %, allein seit April)
  • Metalle wie Stahl und Kupfer
  • Kunststoffe
  • Baumaterialien wie Putz, Lacke und Farben

Lager mit Baumaterial© sveta – stock.adobe.com

Hieraus ergeben sich zahlreiche Verzögerungen im Bau. Auch Elektriker und Elektrikerinnen sowie Handwerksbetriebe können nicht mehr fristgerecht arbeiten. Zudem wird die Kalkulation von Angeboten zunehmend schwerer – die Preise schwanken täglich und Baufirmen laufen Gefahr, auf späteren Mehrkosten sitzen zu bleiben.

Warum sind die Baustoffe so teuer und knapp?

Wo liegt eigentlich die Ursache dafür, dass Bauherren und Bauherrinnen kaum noch ausreichend beliefert werden? Kurz gesagt steht einer hohen Nachfrage eine starke Ressourcenknappheit gegenüber. Dabei gibt es verschiedene Auslöser: Im Vordergrund steht die Corona-Pandemie, durch die viele Produktionsabläufe geschädigt wurden. Das geht zum Beispiel auf Kurzarbeit und teilweise heruntergefahrene Produktionen zurück. Insbesondere bei Kunst- und Dämmstoffen stocken die Lieferungen, was durch die Suezkanal-Blockade weiter verstärkt wurde.

Holz wird aktuell aufgrund des starken Immobilienbooms insbesondere durch die USA importiert. 40 Prozent mehr wurden im Vergleich zu 2020 von Amerika aus Europa bezogen. Ebenso entziehen die Lieferverträge mit China Deutschland die Ressourcen – während bei uns die Nachfrage stetig ansteigt. Nicht zuletzt spielt die Klimakrise eine Rolle: Durch Borkenkäferbefall, Sturm- und Hitzeschäden wird der Ertrag von hochwertigem Bauholz spürbar begrenzt.

Wann endet der Baustoffmangel?

Wie sieht nun die Zukunft aus? Derzeit ist es schwer abzusehen, ob die Nachfrage das Angebot langfristig überwiegt oder ob es sich nur um eine kurze Rallye handelt. Viele Hersteller vermuten, dass sich die Lage im zweiten Halbjahr stabilisiert und die Lieferengpässe zurückgehen. Andere gehen davon aus, dass sich die Preise auf hohem Niveau einpendeln. Man geht davon aus, dass Holz, Stahl und Dämmstoffe im Herbst wieder lieferbar sind – das Preisniveau wird sich dabei aber vermutlich nicht senken.

Eine entscheidende Rolle spielt auch die Energiewende: Diese geht mit einer starken Rohstoffnachfrage einher. Vor allem Stahl, seltene Erden, Aluminium und Kupfer werden zum Beispiel für den Bau von Stromnetzen oder Windräder benötigt – all das sind Materialien, die auch im Bau verwendet werden.

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