Der Wunsch, im eigenen Zuhause zu leben, ist weit verbreitet, insbesondere angesichts steigender Mieten und eines möglicherweise begrenzten Einkommens im Rentenalter. Nachdem sich der Immobilienmarkt langsam wieder erholt, ist der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses ohne Eigenkapital für viele eine verlockende Option.
Doch bevor man sich für einen Immobilienkauf entscheidet, ist es wichtig, die damit verbundenen Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Lesen Sie in diesem Beitrag die wichtigsten Informationen zum Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Eigenkapital umfasst verschiedene finanzielle Ressourcen wie Bargeld, Bankguthaben und Wertpapiere, die den Kauf einer Immobilie unterstützen können.
- In Deutschland ist der Kauf einer Immobilie ohne oder mit wenig Eigenkapital möglich, jedoch mit Einschränkungen und Risiken verbunden.
- Finanzierungsoptionen wie 100-Prozent-Finanzierungen, Niedrig-Eigenkapital-Hypotheken und Eigentümerfinanzierungen bieten Möglichkeiten für den Kauf ohne Eigenkapital.
- Voraussetzungen für den Kauf ohne Eigenkapital sind ein stabiles Einkommen, ein sicherer Arbeitsplatz, positive Zukunftsaussichten und eine gute Bonität.
Was bedeutet Eigenkapital?
Eigenkapital umfasst verschiedene Arten von finanziellen Ressourcen, die eine Person besitzen kann, um den Kauf einer Immobilie zu unterstützen. Dazu gehören:
- Geld auf Bankkonten
- Bargeld
- Guthaben in Bausparverträgen
- Wertpapiere wie Aktien, Investmentfonds und Wertpapiere
- Lebensversicherungen
- Immobilienbesitz
- Bereits bezahlte Baugrundstücke
- Andere Vermögenswerte wie Edelmetalle
Diese Vermögenswerte können als Sicherheit dienen und helfen, das Risiko für Kreditgeber und -geberinnen zu verringern oder den Kaufpreis einer Immobilie zu finanzieren.
Immobilienkapital ohne Eigenkapital?
In Deutschland ist es möglich, eine Immobilie auch ohne oder mit wenig Eigenkapital zu kaufen, jedoch ist dies mit einigen Einschränkungen und Risiken verbunden. Die Finanzierung kann z. B. mit folgenden Optionen realisiert werden:
- 100-Prozent-Finanzierung: Einige Banken bieten Finanzierungen an, bei denen der gesamte Kaufpreis der Immobilie sowie die Nebenkosten durch ein Darlehen abgedeckt werden. Diese Finanzierungsmöglichkeit erfordert jedoch für gewöhnlich ein hohes Einkommen und eine gute Bonität.
- Niedrig-Eigenkapital-Hypothek: Einige Banken bieten Hypotheken mit einem niedrigeren Eigenkapitalanteil an, z. B. 90 % oder 95 % des Kaufpreises. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die monatlichen Raten und die Gesamtkosten aufgrund des höheren Darlehensbetrags steigen können und in der Regel höhere Zinsen verlangt werden.
Was sind die Voraussetzungen?
Wenn Sie eine Immobilie ohne Eigenkapital kaufen wollen, sollten Sie folgende Kriterien beachten, die Sie bestenfalls erfüllen sollten:
- Ein hohes und stabiles Einkommen sowie ein sicherer Arbeitsplatz sind entscheidend, ebenso wie positive Zukunftsaussichten hinsichtlich des Gehalts und der Karriere. Idealerweise verfügt der Käufer bzw. die Käuferin über eine unkündbare Position im öffentlichen Dienst oder den Status eines oder einer Beamten.
- Das Alter spielt ebenfalls eine Rolle, da jüngere Personen, die noch viele Arbeitsjahre vor sich haben, das langfristige und risikoreiche Vorhaben besser bewältigen können.
- Eine solide Bonität und eine gute Kreditwürdigkeit sind weitere wichtige Faktoren für den Erfolg einer Finanzierung ohne Eigenkapital.